Samstag, 22. Juni 2013

Old Man River, Elvis und jede Menge Geschichte

Wir sind in den Südstaaten! Und weil unsere "The South"-Tour in Memphis startete, fährt seit zwei Tagen Elvis in unserem Auto mit, inklusive engagiertem Hüftschwung:


Bei Elvis und Memphis liegt natürlich Graceland nicht weit, das Wohnhaus des "King of Rock-´n´-Roll". Das haben wir uns selbstverständlich auch angeschaut - von außen. Die riesige Schlange wartender Elvis-Fans am Eingang, und das wenig einladende Drumrum haben uns schnell entscheiden lassen: ohne uns.

Statt dessen haben wir uns in Memphis andere interessante Orte von Weltrang angeschaut. Zum Beispiel das Lorraine Hotel, in dem Martin Luther King am 4. April 1968 erschossen wurde. Das Hotel ist heute Museum und Erinnerungsstätte; die Ausstellung zeigt detailliert die Hintergründe der Tat. Sehr interessant zum Beispiel die Rolle des FBI vor der Tat, und die Verschwörungstheorien danach.

Martin Luther King stand mit Begleitern vor Zimmernummer 306 (zweite Etage, dritte Tür von links), als ihn die tödlichen Schüsse trafen.  

Beide Abende in Memphis haben wir auf der berühmten Beale Street verbracht.  In den Clubs und Kneipen hier geht es laut zu, es ist ein bisschen dreckig, das Bier fließt in Strömen - man darf es sogar auf der Straße trinken. Natürlich ist die Beale Street nicht irgendeine Straße, sondern die Heimat des Blues. Hier sangen in den 1920er bis 1940er Jahren unter anderem B.B. King und Louis Armstrong; hier wurde der Blues geboren, der die Wurzel bildet für einen Großteil der späteren Musikstile wie Jazz und Rock-´n´-Roll. Auch heute noch ist Musik das wichtigste auf der Beale Street. Es wird Tag und Nacht gespielt; in den Clubs wie auf der Straße. So bunt wie die Straße ist auch das Publikum: alle Gesellschaftsschichten, Hautfarben und Altersgruppen sind vorhanden. Wir fanden es großartig!



Seit gestern fahren wir nun am Mississippi, dem Old Man River, entlang in Richtung Süden. Unser nächstes großes Ziel ist New Orleans, dort kommen wir aber erst in frühestens drei Tagen an. Bis dahin gibt es nämlich ganz viel anzuschauen, zum Beispiel Schlachtfelder aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.

Eine der entscheidendsten Schlachten fand 1863 in Vicksburg statt. Es gewannen die Nordstaaten (Union) gegen die Konföderierten aus dem Süden, die Schlacht gilt als mitentscheidend für den Kriegsausgang. Heute ist das ehemalige Schlachtfeld ein "Military Park"; eine 15 Meilen lange Auto-Rundstrecke führt an Kanonen und Denkmälern vorbei. Mittendrin gibt es den größten Friedhof aus der Bürgerkriegszeit - mehr als 17.000 Soldaten sind hier begraben.


Die Union panzerte ihre Mississippi-Kriegsschiffe mit Eisenplatten (hier die USS Cairo im Military Park), und besaßen damit einen großen Vorteil gegenüber den "Holzschiffen" der Südstaaten. 

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