Hunderte Western nutzten diese spektakuläre Felsenlandschaft in den Zwanzigern und Dreißigern als Kulisse, später folgten allerhand Si-Fi-Filme und B-Movies, darunter Wunderlichkeiten wie Tremors – Im Land der Raketen-Würmer. Jede amerikanische Automarke und so ziemlich jede nicht-amerikanische hat hier schon Fahrzeuge in Szene gesetzt, rund 40 Drehgenehmigungen vergibt die Parkverwaltung heute noch jährlich.
Schön dokumentiert sind all die in den Alabama Hills entstandenen Filme im kleinen Museum von Lone Pine. Der private Betreiber hat nach den Dreharbeiten von Django Unchained von Quentin Tarantino sogar den Wagen geschenkt bekommen, mit dem Christoph Waltz alias Dr. King Schultz (auch) durch die Alabama Hills gerollt ist:
Unbedingt anschauen sollte man auch die Gedenkstätte Manzanar, ein paar Kilometer nördlich von Lone Pine. Während des Zweiten Weltkrieges war der riesige Komplex, damals verharmlosend "War Relocation Center" genannt, tatsächlich ein Konzentrationslager. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor hatte die US-Regierung unter Roosevelt beschlossen, alle Menschen japanischer Herkunft (auch US-Bürger), die in den Weststaaten von Alaska bis Kalifornien lebten, in Internierungslager zu deportieren. Eines dieser mit Stacheldraht und Wachtürmen gesicherten Lager war Manzanar. Bis zu 10.000 Menschen lebten hier in (anfangs) primitivsten Baracken. Erst unter Präsident Reagan entschuldigte sich die US-Regierung offiziell und leistete Entschädigungszahlungen.
Heute stehen in Manzanar nur noch einige wenige der damaligen Gebäude. Dort aber ist eine hervorragende Ausstellung untergebracht. Sie dokumentiert eindrücklich, dass auch eine Demokratie nicht davor gefeit ist, Mittel der Diktatur anzuwenden. Sie zeigt, wie schnell und unwidersprochen ein Rechtsstaat ins Unrecht abdriften kann, wenn das politische Klima nur heiß genug ist. Menschen, die eben noch Staatsbürger waren, sind plötzlich und nur aufgrund ihrer Herkunft potentielle Staatsfeinde. Von der Verfassung garantierte Bürgerrechte sind von einem Tag auf den anderen nichts mehr wert. Mutig zieht die Ausstellung dabei eine Linie vom Unrecht der damaligen Zeit zu den Nachwirkungen des 11. September. Sehr sehenswert.
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