Mittwoch, 26. Juni 2013

Noch mehr Monster

Eines war die ersten sieben Wochen unserer Reise sonnenklar: Camping, Grillabend und Wanderung würden nicht ins Wasser fallen. Wir mussten nicht mal die Wettervorhersage anschauen, um zu wissen, dass es nicht regnen würde. Waren ja nicht mal Wolken da (außer damals am Grand Canyon).

Inzwischen sind wir dort, wo es Wolken gibt. Viele sogar. Regnen tut es nun jeden Tag, Donnerwetter inklusive. Klar, wir sind ja auch in den Sümpfen Louisianas angekommen. Immerhin dauert der Regenguss jeweils nur ein paar Minuten, man kann fast die Uhr danach stellen. Weitere Unterschiede zur Wüstenlandschaft im Westen: Es ist fast zehn Grad kühler (nämlich ungefähr 30°C), dafür liegt die Luftfeuchtigkeit bei 93 Prozent. Und alles ist grün (die Farbe hatten wir auch wochenlang kaum gesehen).

Die Besichtigung der Swamps vollzieht der Tourist üblicherweise auf einer Bootstour. Hunderte Anbieter gibt es und garantiert sind Alligatoren zu sehen. Kein Wunder, sie werden ja auch angefüttert. Eine solches Spektakel haben wir uns lieber gespart - und stattdessen mitten im Sumpf übernachtet. Aber dazu gleich.

Alligatoren haben wir dennoch gesehen: in einem Park, den der Tabasco-Erfinder Ned McIlhenny einst hat anlegen lassen (die nahe Tabasco-Fabrik kann man auch besichtigen). Dort, in den so genannten Jungle Gardens, leben Alligatoren wild.


Einer schnappte sich vor unseren Augen gar eine große Krabbe - und knackte sie hörbar. Bild 1 zeigt die Attacke, in Bild 2 schauen nur noch eine Schere und ein paar Krabbenbeine aus dem Ali-Maul:


Übernachtet haben wir hier:


Wildlife Gardens heißt dieser großartige Ort. Was da vorne aussieht wie Wiese ist tatsächlich Sumpf, mittendrin stehen die Hütten (vier gibt es insgesamt). Abends kann man wunderbar dem Urwaldgezirpe und -gequake lauschen - sogar draußen, denn die Veranda ist komplett und (fast) moskitodicht mit Fliegengitter verkleidet.

Tagsüber wiederum könnte ich stundenlang den ältesten Flugkünstlern der Erde zuschauen: den Libellen. Zu hunderten fliegen sie hier herum, grün, blau, rot oder mit Tupfen auf den Flügeln...


Sie auch mal schön und scharf im Flug zu fotografieren, wird wohl eine Herausforderung bleiben. Die Kamera und ich sind dafür einfach zu langsam. Unscharfe Ausbeute nach dutzenden Versuchen:
 

Einfacher war's mit diesen Nachbarn unserer Urwald-Hütte, beide geschätzte acht Zentimeter groß:


Kaum kleiner war übrigens die Kakerlake, die nachts vorm Insbettgehen plötzlich durch die Hütte krabbelte. Fotografiert haben wir sie leider nicht, zu nervenaufreibend war es, sie aus ihrem Versteck zu kriegen und vor die Tür zu setzen. Gelang aber.

Auch kein Foto gibt's von den Viechern, die uns auf Schritt und Tritt durch die Swamps begleiteten:  Moskitos und Bremsen. Pro Minute fünf Stiche war ungefähr der Schnitt (trotz Moskito-Repellent). Das aber ist diese Landschaft doch allemal wert...

Dienstag, 25. Juni 2013

Südstaaten-Epos und Monster-Efeu

Ich gebe es gerne zu: Als Teen war ich großer Fan des TV-Epos "Fackeln im Sturm". Darin drehte sich bekanntlich alles um zwei Familien im amerikanischen Bürgerkrieg - woran ich mich aber vor allem erinnere sind die Plantagen des Südens, die langen Alleen, Baumwollfelder, riesige weiße wunderschöne Villen mitten im Nirgendwo und rauschende Feste in den Stadthäusern. Die andere Bilder: Sklaven - Männer, Frauen, Kinder - durch deren Ausbeutung dieser Reichtum erst entstehen konnte. Die Serie durchzog, ähnlich wie in "Vom Winde verweht", einen Hauch von Endzeitstimmung.

Hier am Mississippi zwischen Natchez und New Orleans kann man heute noch viele dieser Villen finden. Die meisten werden noch privat bewohnt, andere sind nun Bed & Breakfasts oder gar Luxushotels.

Das ist das "Great House" der Rosewood Plantage in der Nähe von Lafayette. Während im Haupthaus die Familie in relativem Luxus lebte, schliefen die bis zu 250 Sklaven in unvorstellbar beengten Verhältnissen  abseits des Hauses. 
Das ist "Stanton Hall", ein Stadthaus in Natchez am Mississippi. Heute kann Tourist für teuer Geld hier übernachten; früher hat die Farmersfamilie hier den Sommer verbracht, weit weg von der malariaverseuchten Plantage. 
Ein weiteres Stadthaus in Natchez, heute ein *****-Hotel; die Architektur der Städthäuser wird übrigens "Antebellum" genannt.

Windsor Ruins - das ehemals größte Plantagenhaus des gesamten Südens liegt seit über 100 Jahren in Ruinen.

Viele der Plantagen werden heute förmlich eingekreist von einer besonderen Pflanze: dem Kudzu. Dieser Efeu, der von 150 Jahren als "Schmuck-Efeu" aus Asien in den amerikanischen Süden importiert wurde, überwuchert alles, was ihm im Weg steht. Er zerstört dabei Stromleitungen und vernichtet die Ökosysteme ganzer Nationalparks. Er wird er daher auch "The vine that ate the South" genannt. Für uns Touristen sieht der Kudzu aber vor allem gigantisch aus, märchenhaft und unheimlich schön.



Samstag, 22. Juni 2013

Old Man River, Elvis und jede Menge Geschichte

Wir sind in den Südstaaten! Und weil unsere "The South"-Tour in Memphis startete, fährt seit zwei Tagen Elvis in unserem Auto mit, inklusive engagiertem Hüftschwung:


Bei Elvis und Memphis liegt natürlich Graceland nicht weit, das Wohnhaus des "King of Rock-´n´-Roll". Das haben wir uns selbstverständlich auch angeschaut - von außen. Die riesige Schlange wartender Elvis-Fans am Eingang, und das wenig einladende Drumrum haben uns schnell entscheiden lassen: ohne uns.

Statt dessen haben wir uns in Memphis andere interessante Orte von Weltrang angeschaut. Zum Beispiel das Lorraine Hotel, in dem Martin Luther King am 4. April 1968 erschossen wurde. Das Hotel ist heute Museum und Erinnerungsstätte; die Ausstellung zeigt detailliert die Hintergründe der Tat. Sehr interessant zum Beispiel die Rolle des FBI vor der Tat, und die Verschwörungstheorien danach.

Martin Luther King stand mit Begleitern vor Zimmernummer 306 (zweite Etage, dritte Tür von links), als ihn die tödlichen Schüsse trafen.  

Beide Abende in Memphis haben wir auf der berühmten Beale Street verbracht.  In den Clubs und Kneipen hier geht es laut zu, es ist ein bisschen dreckig, das Bier fließt in Strömen - man darf es sogar auf der Straße trinken. Natürlich ist die Beale Street nicht irgendeine Straße, sondern die Heimat des Blues. Hier sangen in den 1920er bis 1940er Jahren unter anderem B.B. King und Louis Armstrong; hier wurde der Blues geboren, der die Wurzel bildet für einen Großteil der späteren Musikstile wie Jazz und Rock-´n´-Roll. Auch heute noch ist Musik das wichtigste auf der Beale Street. Es wird Tag und Nacht gespielt; in den Clubs wie auf der Straße. So bunt wie die Straße ist auch das Publikum: alle Gesellschaftsschichten, Hautfarben und Altersgruppen sind vorhanden. Wir fanden es großartig!



Seit gestern fahren wir nun am Mississippi, dem Old Man River, entlang in Richtung Süden. Unser nächstes großes Ziel ist New Orleans, dort kommen wir aber erst in frühestens drei Tagen an. Bis dahin gibt es nämlich ganz viel anzuschauen, zum Beispiel Schlachtfelder aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.

Eine der entscheidendsten Schlachten fand 1863 in Vicksburg statt. Es gewannen die Nordstaaten (Union) gegen die Konföderierten aus dem Süden, die Schlacht gilt als mitentscheidend für den Kriegsausgang. Heute ist das ehemalige Schlachtfeld ein "Military Park"; eine 15 Meilen lange Auto-Rundstrecke führt an Kanonen und Denkmälern vorbei. Mittendrin gibt es den größten Friedhof aus der Bürgerkriegszeit - mehr als 17.000 Soldaten sind hier begraben.


Die Union panzerte ihre Mississippi-Kriegsschiffe mit Eisenplatten (hier die USS Cairo im Military Park), und besaßen damit einen großen Vorteil gegenüber den "Holzschiffen" der Südstaaten. 

Montag, 17. Juni 2013

Auf der Durchreise: Oklahoma

Ein Blick auf die Karte oben zeigt es: Nachdem wir uns in den vergangenen Wochen viel Zeit gelassen haben (vor allem auf dem fantastischen Colorado Plateau), machen wir nun Strecke. 930 Kilometer ging es in den vergangenen beiden Tagen in fast gerader Linie nach Osten.

In Albuquerque
Die hübsche Old Town von Albuquerque haben wir hinter uns gelassen (in Erinnerung bleibt uns vor allem ein großartiges französisches Restaurant in einem der vielen Innenhöfe), anschließend verabschiedeten wir uns zum zweiten Mal, diesmal endgültig, von New Mexico und statteten dann Texas, wo unser Abenteuer vor fast zwei Monaten begann, einen Kurzbesuch ab.

Panhandle heißt Texas' nordwestlichste Ecke. Dort haben wir den wohl letzten Canyon unserer Reise angeschaut, den Palo Duro Canoyn. Nicht so spektakulär wie das, was wir schon sahen, aber toll zum Copterfliegen ;))

Eigentlich wollten wir dort zelten, doch glücklicherweise haben wir der Wettervorhersage vertraut: Unser Zelt wäre im (angekündigten) nächtlichen Gewittersturm glatt weggeflogen. Oder geschwommen.

In Oklahoma, wo wir jetzt sind, würde ein solcher Sturm vermutlich nur belächelt. Denn die Region wird Jahr für Jahr von Tornados heimgesucht. Erst vor drei Wochen wütete einer in Shawnee (dem Ort, in dem wir heute übernachten), kurz darauf einer in El Reno. Ganze Ortsteile verschwanden, viele Menschen starben. Wir wollten uns deshalb nicht plump mit der Kamera vor Häuserruninen stellen und haben nur rasch aus dem Auto geknispt:

El Reno bei Oklahoma City

Vorm Motel in Shawnee
Apropos Auto: Wir haben ein neues! Nicht dass unser schöner, großer Explorer nach 13.000 Kilometern nicht mehr gewollt hätte. Doch ein Lämpchen mahnte einen Ölwechsel an, und da tauschte Alamo gleich das ganze Auto aus. Nun ja. Jetzt haben wir einen Wagen, der eher unserem Mietvertrag entspricht: einen Chevy Equinox. Er ist 30 Zentimeter kürzer als der Explorer und hat 100 PS weniger (nämlich 182). Dafür hat er den Allradantrieb, den wir seinerzeit am Toroweap Overlook so dringend gebraucht hätten. Und ein Schiebedach, das bei der Hitze allerdings besser geschlossen bleibt. Wie auch immer, ich vermute, es wird nicht unser letztes Auto auf dieser Reise bleiben: Der Bordcomputer empfiehlt einen Ölwechsel in ungefähr 2000 Kilometern...

700 davon werden wir in den nächsten beiden Tagen schaffen: erst Little Rock und seine Hot Springs, dann weiter nach Memphis...

Freitag, 14. Juni 2013

Viva Mexico!

In der Stadt, in der wir uns gerade befinden, ist alles ein wenig anders: Wenn wir durch die Altstadt von Santa Fe wandeln - vorbei an den Gebäuden im Pueblostil, an Galerien und Cafés, an indianischen Schmuckverkäufern und rollenden Fajitas-Läden - dann sind wir plötzlich in Mexiko und nicht mehr in den USA. Überall ist der Schmelztiegel aus Publoindianern, Mexikanern und "old world" zu hören, zu sehen und zu schmecken.

Santa Fe ist eine Oase für Kunst- und Kulturliebhaber und für Touristen, die einmal nicht nur Fast Food im nächsten Diner essen wollen. Tatsächlich sucht man McDonalds & Co. in der Innenstadt vergeblich. Statt dessen gibt´s hier unzählige Galerien und schöne Läden, aber auch das eine oder andere kleine nette Café oder den fast schon alternativ anmutenden Club um die Ecke. 

In Santa Fe werden auch die Parkhäuser im "Pueblo-Stil" gebaut.


Unweit von Santa Fe liegt das Taos Pueblo, die vermutlich älteste bis heute bewohnte Siedlung in den USA  und Weltkulturerbe der UNESCO. Hier leben bis heute Indianer im weitgehend traditionellem Lebensstil ihrer Vorfahren. Das Dorf hat schon viel erlebt seit seinem Bau: Hungersnöte, die Ankunft der spanischen Eroberer, Aufstände gegen die neuen Machthaber und fast völlige Auslöschung. Als Tourist darf man über das Gelände laufen; Häuser und Wohnungen sind jedoch tabu, genauso wie Fotos der Bewohner oder ein Besuch der alten zeremoniellen Stätten. 






In den Tagen davor haben wir bei durchgängig 40 Grad im Schatten das Monument Valley besucht, waren im Arches Nationalpark und in den Canyonlands, bevor wir uns dann schließlich doch vom Colorado Plateau verabschieden mussten. Hier eine kleine Bildersammlung der letzten Tage....

Monument Valley

Needles Overlook, Canyonlands Nationapark

Canyonlands Nationalpark: Der Colorado schlängelt sich durchs Tal

Petroglyphen auf dem Newspaper Rock, Canyonlands Nationalpark
Unser nächstes Wohnmobil?
Arches Nationalpark

Arches Nationalpark

Arches Nationalpark

Arches Nationalpark

Arches Nationalpark

Arches Nationalpark Suchbild: Ganz unten auf dem Stein sitzt Markus!

Danach ging´s raus aus der Hitze Utahs in die Rocky Mountains von Colorado. Wir nutzten den Süden der Rockys für eine kurzweilige Fahrt vorbei an alten Minen, Ghost Towns, Silberstädten (Silverton, Durango) und vor allem entspannende Temperaturen. 

Höhepunkt auf dieser Strecke war der großartige "Black Canyon of the Gunnison". Diese steile Schlucht, die aufgrund ihrer Tiefe und Unzugänglichkeit von den Indianern nie besiedelt werden konnte, sollte kein USA-Besucher verpassen. Und man nimmt phantastische Fotos mit nach Hause!




Freitag, 7. Juni 2013

Von Antelope bis Zion: Sandstein in allen (un)denkbaren Formen

Kaum zu glauben: Sechs Tage ist es nur her, seitdem wir Las Vegas hinter uns gelassen haben. Doch was wir in dieser knappen Woche gesehen haben, könnte ohne Weiteres ein ganzes Blog füllen: Zion, North Rim, Antelope Canyon, Kodachrome Basin, Bryce Canyon - wir sind (wieder) auf dem Colorado Plateau unterwegs, dieses Mal in dessen nördlicher Hälfte.

Kein Modellbahnbauer würde es je wagen, sich eine solche Ansammlung verrückter Landschaften auszudenken. Hier aber folgt eine auf die andere, hunderte Kilometer weit. Es wäre schon spektakulär, wenn es immer die gleichen Felsformationen wären, doch hinter jeder Ecke sieht es wieder anders aus. Sandsteinbauten wie Kreuzritterburgen hier, dahinter Felsentürme wie Schornsteinschlote, dann wieder Stützbögen gotischer Kathedralen. Manchmal eine weite Ebene, und mittendrin tut sich plötzlich ein Canyon auf, mal zehn, mal hundert Meter tief. Man kann es kaum glauben.

Aber von vorn. Begonnen haben wir im Zion National Park. Vernarbte Felsmassive, Steilwände und mittendrin eine grüne Oase, dem stetig fließenden Wasser sei dank. Sogar hängende Gärten gibt's da:

 Und einen Wanderweg, der gleichzeitig Flussbett ist:


Anschließend brauchten wir zwei Versuche, um zum North Rim, der nördlichen Seite des Grand Canyon vorzudringen. Erst probierten wir es am Toroweap Overlook, denn dort kann man von Felswänden herabschauen, die 900 Meter senkrecht in den Colorado stürzen. Doch nach 100 Kilometern Sandpistenstrecke scheiterte unser SUV, das so gern ein Allradauto wäre, aber keines ist, kläglich an einem zu steilen Aufstieg. Und anschließend wir, beim Versuch, das letzte Stück zu Fuß zurückzulegen. Fünf Kilometer (hin und zurück) hört sich sehr wenig an, aber es ging nicht. Nicht bei dieser Hitze (Auf der anderen Seite des Grand Canyon hatten wir noch Jacken an!).


Also sind wir am nächsten Tag brav zum offiziellen North-Rim-National-Park gefahren. Die Asphalt-Straße schafft jeder. Doch statt Grand Canyon sahen wir erstmal Büffel.


Bemerkenswert daran ist zum einen, dass Büffel in dieser Gegend ursprünglich nicht gelebt haben. Und zum zweiten, dass es gar keine waschechten Büffel sind. Farmer brachten ihre Vorfahren Anfang des 20. Jahrhunderts her und kreuzten sie mit Rindern (Cattle), weshalb sie "Beefalo" oder "Cattalo" genannt werden. Das Experiment, das widerstandsfähigere Fleischlieferanten abgeben sollte, scheiterte, zumindest wirtschaftlich. Die Herde verwilderte und bleib. Heute werden die Tiere von der Parkverwaltung zwar geduldet, aber nicht geliebt, denn sie richten beträchtliche Schäden an Vegetation und Boden und Gewässern an - und haben keine natürlichen Feinde mehr.

Und dann waren wir endlich da: am Grand Canyon, Nordseite:


Die Weiterfahrt nach Page am Lake Powell gestaltete sich etwas aufwändiger als gedacht. Weil ein Stück des Highways 89 verschüttet worden war, wurde eine Umleitung fällig, und zwar 350 Kilometer!

Um so näher (10 Kilometer) lag dann am nächsten Tag ein einmaliges Naturschauspiel: Antelope Canyon, ein vielleicht 20 Meter hoher Sandsteinblock, durch den das Wasser einen schmalen Weg geschnitten hat. Man muss den Canyon mittags besuchen, wenn die Sonne fast senkrecht in den Spalt scheint. Das sieht dann nämlich so aus:


Zum Glück hatten wir unser Stativ dabei - ohne wäre es kaum möglich gewesen, diese Fotos zu machen. Für das nächste Bild aber hätten wir zweifellos ein Weitwinkel-Objektiv gebraucht. So passte der Horseshoe-Bogen, den der Colorado durch den Fels gefressen hat, nur fast aufs Foto:


Über die Cottonwood Road, eine 50 Kilometer lange Sandpiste, sind wir dann ins Kodachrome Basin gefahren. Das heißt so, weil die Farbenpracht irgendwelche Geologen einst an den Farbfilm von Kodak erinnerte, der eben neu herausgekommen war. Doch nicht so sehr die Farben sind die Besonderheit dieses Parkes, sondern die Felsschlote. Sie waren offenbar mal Geysire! Im Laufe der Jahrmillionen erodierte der weiche Sandstein drumherum, der härtere Ex-Geysir blieb stehen. Unfassbar.


Ganz in der Nähe steht ein weiteres (Zwischen-)Ergebnis der Erosion: der Grosvenor Arch:


Und dann, wenn man meint, man hat nun alle denkbaren Steinformationen gesehen, kommt der Bryce Canyon:


Ich bin gespannt, was als nächstes kommt. Wir sind ja noch auf dem Colorado Plateau...